Saale Bulls waren nicht zu besiegen
Nach dem überragenden Spiel in Leipzig stand nun die Frage im Raum, ob die Sensation gelingen würde, mit Halle auch den Oberliga-Favoriten besiegen oder zumindest ärgern zu können. Dabei war von Anfang an klar, wer als Favorit in die Partie gehen würde. Der amtierende Oberliga-Meister Saale Bulls Halle zeigte sich sowohl in der Vorbereitung wie auch in der ersten Saison-Partie als überaus stark und unterstrich damit den Führungsanspruch in der Oberliga.
Die Voraussetzungen für Chemnitz hingegen waren nicht so gut wie für die Saale Bulls. Die Mannschaft hatte beim Spiel gegen Leipzig eine „Energieleistung“ gezeigt und war in den letzten kampfbetonten Minuten bis ans Limit gegangen. Nur wenige Stunden blieben danach den Wild Boys zur Regeneration und Vorbereitung auf die Saale Bulls. Zusätzlich hatte das Verletzungs- und Krankheitspech zugeschlagen. Daher musste Trainer Torsten Buschmann auf Jari Pietsch und Benjamin Schulze verzichten.
Die Saale Bulls starteten dementsprechend dominant und begannen sofort Druck aufzubauen. Chemnitz hielt jedoch gut dagegen und konnte sich in diesem Abschnitt gute Chancen erarbeiten. In der 6. Minute startete Florian Lüsch einen Alleingang und konnte nur noch durch ein Foul vor dem Hallenser Tor gestoppt werden, worauf der Schiedsrichter auf Penalty entschied. Lüsch verwandelte sicher und brachte so die Wild Boys mit 1:0 unerwartet in Führung.
Das Glück währte jedoch nur wenige Sekunden, bevor Alexander Zille für den Ausgleich sorgte. Ab diesem Moment dominierte Halle klar das Spiel und prüfte den Chemnitzer Goalie Elmar Trautmann ein- ums andere Mal. Zudem wurde das Spiel deutlich aggressiver, worunter vor allem die Chemnitzer Spieler leiden mussten. Zuerst traf es den Chemnitzer Kapitän Tobias Rentzsch, der stark verletzt wurde, so dass er das Spiel beenden und sich in ärztliche Behandlung begeben musste. Erstaunlicherweise wurde dafür vom Schiedsrichter keine Strafe ausgesprochen. Kurz darauf war es Michal Vymazal, der verletzt das Eis verlassen musste. In den folgenden Minuten musste Chemnitz noch zwei weitere Treffer hinnehmen, so dass es mit 1:3 zur Pause ging.
Auch in den folgenden beiden Dritteln änderte sich das nicht. Die Saale Bulls dominierten weiterhin das gesamte Spiel und waren in jeder Situation brandgefährlich. Die Wild Boys hingegen kämpften engagiert, mussten aber noch vier Gegentreffer hinnehmen. Allein Georg Albrecht gelang es in der 32. Minute den Hallenser Goalie James Johnson zu überwinden, was in dieser Situation zwar Hoffnung schöpfen ließ, aber nichts am weiteren Spielverlauf ändern konnte.
Der Hallenser Trainer Jiri Outopalik fasste das Spiel so zusammen: „Wir sind mit einem gesunden Respekt nach Chemnitz gekommen. Wir haben gut gearbeitet, aber wichtig für uns war nach dem Penalty schnell den Ausgleich zu erzielen.“
Wild Boys Trainer Torsten Buschmann sagte zum Spiel: „Unsere Mannschaft war heute sehr übersichtlich. Keine der Reihen war komplett. Ich muss meine Mannschaft loben. Sie haben versucht mit 12 oder 13 Leuten hier mitzuspielen. Über große Phasen des Spiels haben wir das auch geschafft. Aber das Spiel, das wir spielen, mit aggressivem Vor-Checking und engen Räumen war heute so nicht möglich. […] Wir haben uns nicht schwer getan, auch wenn es so aussah. Halle ist einfach so gut.“
Nun gilt es das Spiel abzuhaken und nach vorn zu sehen. In der nächsten Woche warten die Jonsdorfer Falken auf die Wild Boys, was sicher anhand der Verletztenliste auch kein leichtes Spiel werden dürfte. Das nächste Heimspiel in der Küchwaldhalle startet dann am 21. Oktober 2012 um 18:30 Uhr gegen F.A.S.S. Berlin.
Stenogramm:
6:27, 1:0, Florian Lüsch (Penaltyschuss); 6:44, 1:1, Alexander Zille (Martin Miklik, Daniel Sevo); 15:54, 1:2, Robin Slanina (Troy Bigam, Ivan Kolozvary); 19:35, 1:3, Alexander Zille (Martin Miklik, Eric Uwe Wunderlich); 23:50, 1:4, Martin Miklik (Eric Uwe Wunderlich); 31:55, 2:4 Georg Albrecht (Michal Vymazal, Torsten Hofmann); 36:06, 2:5, Robin Slanina (Ivan Kolozvary, Troy Bigam); 41:29, 2:6, Robin Sochan (Daniel Sevo, Troy Bigam); 46:29, 2:7, Martin Miklik (Benjamin Thiede, Daniel Sevo)