Strafbank-Drittel entscheidet Derby

Das Spiel am Freitag-Abend vor nur knapp 600 Zuschauern im Schönheider Wolfsbau begann für das blau-gelbe Team sehr vielversprechend. Chemnitz kam deutlich besser ins Spiel, war laufstärker und zeigte den größeren Willen auf dem Eis. Dazu kam ein sehr gut aufgelegter Elmar Trautmann, der den Chemnitzer Kasten sicher zu hüten wusste.

 

 

 

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Die Schönheider taten sich hingegen am Anfang schwer, ins Spiel zu finden. So ging Chemnitz recht schnell durch einen Treffer von Florian Brenninger mit 0:1 in Führung. Kurz vor Ende des Drittels lag noch das 0:2 auf der Kelle, der Puck traf jedoch nur den Schönheider Pfosten und verhinderte so den Ausbau des Chemnitzer Vorsprungs.

Auch im zweiten Drittel konnten die Wild Boys das Spiel weitestgehend kontrollieren, tauchten gefährlich oft vor Sebastian Modes Tor auf und verschafften sich so mit dem 0:2 durch Hannes Albrecht und das 0:3 durch Georg Albrecht mehr Luft. Nun jedoch begann das Spielfluss zu stocken, da das Schiedsrichtergespann sich darauf verlegt hatte, jede Auseinandersetzung konsequent zu pfeifen. Dies kam dem EHV zu Gute, der nun langsam Fahrt aufnahm und das 1:3 durch Petr Kukla im Powerplay erzielen konnte.

Das Ende des zweiten Drittels gestaltete sich dann als Krimi. Chemnitz agierte in doppelter Unterzahl und musste diese gefährliche Situation überstehen. Zweimal gab es kritische Situationen für die Wild Boys. Zunächst entschied einer der beiden Hauptschiedsrichter auf Tor für den EHV 09; jedoch wurde dies nach Rücksprache mit dem Linienrichter zurückgezogen. Sekunden später erneut Pech für die Gastgeber, als der Puck die obere Querlatte des Chemnitzer Kastens traf und nur wenige Zentimeter vor der Torlinie aufs Eis schlug, so dass ihn sich der aufmerksame Elmar Trautmann in letzter Sekunde angeln konnte.

Das letzte Drittel wurde nun von einer kleinlichen Auslegung der Regeln überschattet, die die Wild Boys nicht mehr ins Spiel kommen ließen. Immer wieder musste ein Chemnitzer Spieler auf die Bank, sogar der selten ausgesprochene Straftatbestand des falschen Anspiels kam zum Einsatz. So befand sich Chemnitz faktisch die meiste Zeit des letzten Drittels in Unterzahl und musste entsprechend kämpfen. Das zehrte nicht nur an den Kräften, sondern ließ mit jedem Mal die Chance auf eine Offensive schwinden. Der EHV 09 hingegen wusste diese Situation geschickt für sich zu nutzen, so dass es in der 44. Minute zum 2:3 durch Kevin Geier. Die Wölfe bestimmten jetzt den Takt. 53 Sekunden vor Schluss fiel dann der von den Wölfefans lautstark umjubelte Ausgleich durch Mike Losch, der in die Overtime führte. Da auch in der Verlängerung die überaus kleinliche Regelauslegung anhielt, holten sich die Wölfe mit dem 4:3 in Überzahl den Derbysieg.

Stenogramm Schönheide – Chemnitz:
6:50,0:1, Brenninger (Komarek); 28:40, 0:2, H. Albrecht (Schäfer); 34:35, 0:3, G. Albrecht (Uhlig); 37:48, 1:3 Kukla (Jenka); 43:23, 2:3, Geier (Hähnlein, Michel); 59:07, 3:3 Losch (Glück, Kukla); Overtime: 64:20, 4:3, Losch (Glück)