„Wir sind noch nicht tot – und das ist ein Versprechen.“

„Wir sind noch nicht tot – Und das ist ein Versprechen.“ das war das Fazit, dass der heutige Kapitän der Wild Boys Georg Albrecht den Chemnitzer Fans geben wollte, als er auf die zweite Niederlage im Pokal zurück blicken musste.

 

 

 

 

130224 niesky

Man hört es gern, denn mit der zweiten Niederlage im Pokalspiel – das ja im Modus „Best-of-Five“ gespielt wird – ist man nun am kommenden Sonnabend auswärts in Niesky förmlich zum Siegen verdammt. Eine dritte Niederlage bedeutet dann das schnelle und jähe Ende der Eishockey-Saison für das Chemnitzer Team.

Dabei war Chemnitz sowohl gestern wie heute anfangs immer das spielbestimmende Team. Man lag gestern in der nach oben offenen Arena in Niesky trotz widriger Umstände schon mit 0:2 in Führung. Man spielte anfangs sehr konzentriert und trotzte damit den Torchancen der Tornados. Selbst eine Schrecksekunde wurde überstanden, als es Niesky trotz doppelter Überzahl der Chemnitzer gelang, plötzlich vor Elmar Trautmanns Tor aufzutauchen. Eine Chance für Niesky, die aber von Elmar Trautmann glänzend pariert wurde. So war man anfangs das bessere Team und ging folgerichtig mit 0:2 auswärts in Führung.

Niesky kam nun motivierter aus der Kabine und hatte so mehr vom Spiel. Chemnitz verpasste es nun, nachzulegen und so bekamen die Tornados so die Oberhand. Vielleicht lag das Outdoor-Eis den Tornados auch besser – jedenfalls gelang Niesky nicht nur der Anschluss, sondern auch der Ausgleich. Alles stand nun wieder auf Anfang, aber Niesky konnte nun die vielleicht spielentscheidende Motivation abrufen und bis zum 4:2 ausbauen. Chemnitz ging nun Risiko und nahm drei Minuten vor Ende den Torwart vom Eis, aber Niesky war abgebrüht genug, das für das vorentscheidende 5:2 und das finale 6:2 zu nutzen.

Mit dieser ersten Niederlage startete man heute in die neue Partie und wieder war es Chemnitz, dass vor etwa 200 Zuschauern zuerst durch Michal Vymazal und dann durch Philipp Seifert (im Übrigen dessen erstes Tor für die Wild Boys) mit 2:0 in Führung ging. Das Spiel wurde schnell körperbetont geführt, aber Chemnitz hielt heute deutlich besser stand.

Im zweiten Drittel legte Niesky jedoch eine Schippe drauf und es waren ab da immer kleine individuelle Fehler, die den Tornados die Tür öffneten und die umgehend bestraft wurden. So war es Mojmir Musil – Nieskys Top-Stürmer – der den Anschluss herstellen konnte. Nun stand Chemnitz unter Druck und Niesky versuchte es immer wieder mit dem „Bauerntrick“, aber stets war es der Chemnitzer Torwart Elmar Trautmann, der dabei die Übersicht behielt. Das Spiel verlagerte sich nun mehrheitlich vor Trautmanns Kasten. Aber dann noch einmal die Wende. Getümmel vor dem Tor von Niesky – Chance eins, Chance zwei und beim dritten Mal klappte es dann – 3:1 durch Florian Lüsch.

Von nun an war ganz schön „Dampf in der Hütte“, denn beide Mannschaften fighteten mit ganzem Körpereinsatz aggresiv für den für den Sieg. Um jeden Zentimeter Eis wurde gekämpft. Aber Niesky zeigte sich letztlich dann doch abgezockter. Ein kleiner Abwehrfehler und Niesky war mit 3:2 Chemnitz schon wieder auf den Fersen. Ein Fehler in Überzahl brachte schliesslich den Ausgleich.

Nun war wieder alles offen – ein offener Schlagabtausch beider Teams, den letztlich Niesky mit dem 3:4 für sich entscheiden konnte. Nun schien die Uhr immer schneller zu laufen – trotz anfänglichem Vorteil liefen die Wild Boys nun wieder dem Ergebnis hinterher. Niesky hingegen zeigte eine starke Defensive mit gefährlichen Kontern und kam so noch zum 3:5 – die Vorentscheidung fürs Spiel.

Noch einmal wurde körperlich hart gekämpft. Kurz vor Schluss noch einmal Getümmel vor dme Kampfgericht mit folgenden Strafen für Michal Vymazal und Vitzeslav Jankovych, der noch einmal 2 + 2 + 2 + 10 Minuten Strafe ausgesprochen bekam.

Am Ende stand es 3:5 und damit geht der Sieg verdientermaßen nach Niesky, dass trotz engagiert spielender Wild Boys am Ende doch die kleinsten Fehler der Chemnitzer auszunutzen vermochte. So zeigte sich Wild Boys Kapitän Georg Albrecht auch nach dem Spiel entsprechend zerknirscht. Von Resignation oder Aufgeben wollte der Kapitän nichts wissen und wiederholte mehrfach „Wir sind noch nicht tot – und das ist ein Versprechen.“

Nun ist damit das nächste Spiel in Niesky faktisch das Endspiel für die Wild Boys. Alles ist dann möglich. Natürlich stehen die Chancen eindeutig auf Nieskyer Seite. Vielleicht aber gelingt es dem Team von Torsten Buschmann auch, befreit von jeder Last aufzuspielen und damit den Pokal-Fight noch einmal offen zu gestalten. Wissen werden wir es am nächsten Sonnabend Abend. Gelingt der Sieg, sehen wir uns alle am nächsten Sonntag 18:15 Uhr in der Küchwaldhalle wieder. Zu wünschen wäre es dem Team und allen Fans des Chemnitzer Eishockeys.

 

 

Die gesamten Trainerstimmen zum Spiel inklusive den beiden Trainern Jens Schwabe, Torsten Buschmann, dem Chemnitzer Kapitän Georg Albrecht und zwei Nieskyer Spielern gibt es in Kürze auf Sachsen-Fernsehen.