Chemnitz geht mit erhobenen Haupt vom Eis
Trotz der Niederlage gegen Leipzig können die Wild Boys mit erhobenem Haupt vom Eis gehen – bis zur letzten Sekunde gelang es die Partie offen zu halten und es dem Gegner so schwer wie möglich zu machen.
Nachdem am Sonnabend das Auswärtsspiel gegen gut agierende Schönheider mit 6:3 verloren gegeben musste, stand am Sonntag mit den IceFighters aus Leipzig gleich der Tabellenerste auf dem Eis.
In Schönheide hatte Chemnitz zuerst die Führungsrolle übernommen und in den ersten Minuten das Spielgeschehen auf dem Eis bestimmt. Dann jedoch konnte sich Schönheide auf das Spiel einstellen und agierte dominanter. So musste Chemnitz erst einen 3:0 Rückstand verkraften, bevor Michal Vymazal zum 3:1 verkürzen konnte. Im letzten Drittel konnten die Wild Boys mit dem 3:2 durch Tobias Rentzsch den Anschlusstreffer erzielen und damit das Spiel wieder öffnen. Schönheide agierte jedoch insgesamt souveräner und so stand es schließlich 5:3 für die Hausherren, bevor Georg Albrecht Sekunden vor Ende durch ein Empty-Net-Goal mit 6:3 den Endstand herstellte.
Stenogramm Spiel gg. Schönheide:
1:0 Miroslav Jenka (Petr Kukla, Kevin Geier) 12:09
2:0 Petr Kukla (Überzahl-Tor) (Miroslav Jenka, Kilian Glück) 17:15
3:0 Svatopluk Merka (Miroslav Jenka, Roy Hähnlein) 22:28
3:1 Michal Vymazal (Überzahl-Tor) (Artem Klein, Patrick Preiß) 24:39
3:2 Tobias Rentzsch (Jan Herman, Michal Vymazal) 41:10
4:2 Georg Albrecht (Überzahl-Tor) (Miroslav Jenka, Mike Losch) 48:58
5:2 Kevin Geier (Miroslav Jenka, Petr Kukla) 52:15
5:3 Torsten Hofmann (Überzahl-Tor) (Artem Klein, Florian Lüsch) 54:22
6:3 Georg Albrecht (Empty Net) (ohne Assist) 59:43
Einen Tag später trat nun Leipzig mit einem kampfstarken Kader im Küchwald an und nach bisher allen gewonnen Spielen mit entsprechend breiter Brust. Chemnitz hingegen musste moralisch die Derby-Niederlage verkraften und konnte auch nur auch wenige Spieler zurückgreifen, was konditionell eine Herausforderung war. Ziel konnte es also nur sein, die Partie so lange wie möglich offen zu halten und diszipliniert gegenzuhalten.
Was die knapp 500 Zuschauer dann in den kommenden Minuten auf dem Eis zu sehen bekamen, war eine packende, spannende und von beiden Mannschaften sehr schnell geführte Partie, die sehr gut anzusehen war. Beide Mannschaften starteten offensiv ins Spiel und Chemnitz konnte sich in den ersten Minuten eine leichte Überlegenheit herausspielen. Nach elf Minuten musste jedoch Sebastian Staudt hinter sich greifen. Nun agierte Leipzig offensiver und das Spiel verlagerte sich mehr und mehr vor das Chemnitzer Tor. Nur acht Sekunden vor der Pausensirene gelang jedoch Jan Herman der Ausgleich und so ging es mit einem 1:1 in die Kabine.
Im weiteren Spielverlauf konnte Leipzig mit zwei weiteren Treffern wieder in Führung gehen. Die Wild Boys hingegen gaben sich zu keiner Sekunde geschlagen, spielten diszipliniert und machten es so den IceFighters so schwer wie möglich. Nachdem Tobias Rentzsch in einer Überzahl-Situation der Anschlusstreffer gelang, war wieder alles möglich. Beide Mannschaften lieferten sich in der Folge einen offenen Schlagabtausch und kämpften engagiert bis zur letzten Sekunde. Noch einmal wagte Chemnitz alles, nahm den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers von Eis und bestürmte das gegnerische Tor. Hektische Situationen spielten sich dann in den letzten Sekunden vor dem Leipziger Tor ab, allein der erlösende Treffer konnte nicht erzielt werden. Am Ende gewann Leipzig die Partie verdient mit 3:2.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Leipzigs Trainer Mannix Wolf: „Es war wie erwartet ein harter Kampf. Wir haben ordentlich gespielt. Vielleicht haben wir die eine oder andere Strafminuten zu viel gehabt. So wie die Chemnitzer Mannschaft heute gespielt hat, haben sie sicher mehr Heimzuschauer verdient. Ich bin sehr froh über die drei Punkte.“
So sah es auch IceFighters Geschäftsführer André Krüll nach dem Spiel „Die Chemnitzer spielten überraschend stark. Es war ein Arbeitssieg für uns, auch wenn es hier und da noch knirschte.“
Wild Boys Coach André Dietzsch sah es genauso: „Leipzig hat eine gute Mannschaft. Ziel war es heute, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten; sicherlich auch zu gewinnen. Im Eishockey ist alles möglich. Wir wollten alles versuchen, was geht, bis zur letzten Minute. Die Jungs haben heute von Anfang bis Ende das gemacht, was sie machen sollten – sie haben es Leipzig so schwer wie möglich gemacht. Ich hätte natürlich gern noch einen oder drei Punkte mitgenommen. […] Für uns ist es dasselbe, was Leipzig betrifft. Wir stehen auch noch ganz am Anfang. Es gibt viele Situationen im technischen Bereich, wo noch hart gearbeitet werden muss. Wir arbeiten Schritt für Schritt.“ Das das mit dem kleinen Kader kein Dauerzustand sein könne, sei klar: „Da steuern wir schon dagegen. Die Gespräche werden geführt, dass wir da auch Verstärkung bekommen. Das braucht aber ein bisschen Zeit. Den Kader voll machen, ist bestimmt kein Problem, aber es soll ja auch passen.“
Zwar konnten am Wochenende keine Punkte auf der Habenseite verbucht werden – die Moral stimmt jedoch und so kann man optimistisch auf die kommenden Spiele schauen.
Stenogramm Spiel gg. Leipzig:
0:1 Daniel Rau (Überzahl-Tor) (Florian Ullmann, Kevin Nighbert) 11:16
1:1 Jan Herman (Überzahl-Tor) (Esbjörn Hofverberg, Michal Vymazal) 19:52
1:2 Lars Müller (Kevin Nighbert, Tomas Vrba) 23:43
1:3 Kevin Nighbert (Damian Martin, Lars Müller) 46:21
2:3 Tobias Rentzsch (Überzahl-Tor) (Michal Vymazal, Jan Herman) 50:56