Was war denn da in Jonsdorf los…?

…das mag sich der eine oder andere geneigte Leser von Twitter oder Pointstreak gedacht haben, als er den Spielverlauf am gestrigen Abend verfolgte. Am Ende stand eine ernüchternde 9:3 Niederlage zu Buche.

 

 

 

121012 jonsdorfDabei waren die Voraussetzungen für Wild Boys Coach Torsten Buschmann alles andere als schlecht. Man war mit „voller Kapelle“ angereist, die Förderlizenzspieler aus Dresden waren im Einsatz – unter anderem auch erstmals mit Gregor Stein und Christian Hacker im Tor, sowie den bisher noch nicht vorgestellten Veit Holzmann. Auch der wieder genesene Kapitän Tobias Rentzsch war wieder mit an Bord. Die Jonsdorfer, ebenfalls durch ihre Förderlizenzspieler aus Weißwasser verstärkt, waren gegenüber ihrem heimischen Publikum in der Pflicht. So war die Partie nicht nur ein Spiel der beiden Oberliga-Mannschaften, sondern sozusagen auch ein inoffizielles 2. Liga-Duell Eislöwen gegen Füchse.

Was für die Wild Boys erschwerend dazu kam, war die Tatsache, dass aufgrund der Eislaufveranstaltung im Küchwald die ganze Woche über keine Möglichkeit des Eistrainings bestanden hatte und somit keine Möglichkeit war, das Team auf Jonsdorf einzustellen.

Schon kurz nach dem Anpfiff wurde so spürbar, dass die Partie in Jonsdorf alles andere als leicht werden würde. Anfangs begannen beide Mannschaften zwar gleichwertig, aber schnell wurde klar, dass Chemnitz nicht die Raffinesse und das Tempo zeigte, die man bei den ersten beiden Spielen gegen Erfurt und Leipzig sehen konnte. Jonsdorf hingegen wusste dies im ersten Drittel noch nicht auzunutzen und so spielte Chemnitz zwar in einer leichten Überlegenheit, allein es fehlte der Abschluss. So ging es schl ießlich mit einem ausgeglichenen 0:0 in die Pause.

In der Drittelpause musste Jonsdorf-Coach René Haack seine Mannen auf die Schwächen der Chemnitzer hingewiesen haben. Zwar begann das Drittel mit aus Chemnitzer Sicht unglücklichen Pfostenknallern, die dem Spiel vielleicht eine ganz andere Dynamik gegeben hätten. Aber letztlich zählen nur die Tore, und da war es zuerst Mike Miszkowski, der den Falken den ersten Treffer beschwerte.

Nun war der Bann gebrochen und in den folgenden 20 Minuten wurde Chemnitz förmlich überrannt. Einfach und problemlos spielten die Jonsdorfer die Chemnitzer aus. Bei den Wild Boys schlichen sich nun auch vermehrt Nachlässigkeiten und eine gewisse Unkonzentriertheit ein, die am besten an einigen unglücklichen Pässen ersichtlich wurden, die von Jonsdorf immer wieder ausgenutzt wurden.

So wurde eine nicht überragend spielende Jonsdorfer Mannschaft mehr und mehr ermuntert und eingeladen, wogegen die Gegenwehr der Chemnitzer stellenweise zusammenbrach. Immer wieder gelang es den Stürmern der Falken durch die Mitte durchzubrechen und und vor Christian Hackers Kasten aufzutauchen. Chemnitz gelang es einfach nicht, sich zu sammeln und Jonsdorf Paroli zu bieten. In der Folge waren für die Falken in diesem für Chemnitz wahrlich „schwarzen Drittel“ sieben Treffer zu verzeichnen, denen nur ein Ehrentreffer von Michael Stiegler gegenüberstand.

Im dritten Drittel, zu deren Anfang Louis-Vincent Albrecht das Tor von Christian Hacker übernommen hatte, war eine leichte Steigerung der Wild Boys zu sehen. Jetzt spielte man wieder etwas konzentrierter und spürbar war, dass Jonsdorf dadurch auch unter Druck zu setzen war. Allerdings reichte die Zeit und auch der notwendige Druck bei weitem nicht aus, den Rückstand wieder auszugleichen. So endete das Drittel mit 2:2 ausgegelichen, die Partie jedoch mit einem schmerzlichen 9:3.

Nun ist es an der Mannschaft und dem Trainer, in der nächsten Woche die Fehler – sowohl die individuellen wie auch die taktischen – zu analysieren und sich für das kommende Spiel zu sammeln. Der nächste Gegner in der Küchwaldhalle wird kein leichter sein. Aus Berlin reist F.A.S.S. an, die in den zurückliegenden Spielen eine starke Leistung gezeigt hatten.

Dass es die Wild Boys können, haben wir gesehen. Nun gilt es, dass Jonsdorf-Spiel abzuhaken und wieder konzentriert und engagiert zu spielen und als Team zu agieren, um an die guten Leistungen der ersten Spiele anknüpfen zu können.

Stenogramm:
21:01, 1:0 Mike Miszkowski (Felix Schümann, Roberto Geiseler); 26:58, 2:0, Dominik Patocka (Mario Hähnel, Chris Neumann); 29:49, 3:0, Christopher Schimming (Dominik Patocka, Mario Hähnel); 31:37, 4:0, Tomas Hruby (Überzahl-Tor) (Martin Sekera, Heikki Tiihonen); 34:48, 5:0, Martin Sekera (Überzahl-Tor) (Heikki Tiihonen, Tomas Hruby); 36:47, 6:0, Heikki Tiihonen (Martin Sekera, Pavel Vait); 37:05, 6:1, Michael Stiegler (Pierre Gläser, Antonio Schäfer); 37:50, 7:1, Mike Miszkowski (Roberto Geiseler, Jannik Herm); 40:42, 7:2, Veit Holzmann (Überzahl-Tor) (Jari Pietsch, Gregor Stein); 43:07, 8:2, Pavel Vait (Überzahl-Tor 2) (Christian Rösler, Mario Hähnel); 46:44, 8:3, Georg Albrecht (Tobias Rentzsch, Michal Vymazal); 59:33, 9:3, Martin Sekera (Tomas Hruby, Felix Schümann)