Starker Kampf der Wild Boys im Wellblechpalast

Die Wild Boys Chemnitz mussten am Sonntag beim Tabellenzweiten der Oberliga Ost, FASS Berlin, im Wellblechpalast antreten. Waren es am Freitag zuvor die Gäste der Chemnitzer von Pressen Berlin, die nur mit einem stark dezimierten Kader aufwarten konnten, so traf es dieses mal die Wild Boys, bei denen nur 11 Feldspieler in Berlin zum Einsatz kamen. Das Team von FASS konnte hingegen aus dem Vollen schöpfen, zumal auch die Förderlizenzspieler der Eisbären verfügbar waren. Es war also schon vor Spielbeginn klar, dass es die Chemnitzer Spieler bei weitem nicht so leicht haben würden, wie beim 10:1-Sieg gegen Preussen Berlin.

 

Dennoch konnten die Wild Boys, die mit nur 2 Reihen spielten und sich kräftebedingt viel aufs Kontern verlegten, über große Strecken der Party gut mitspielen und das Ergebnis lange offen halten. Im ersten Drittel ging man sogar nach Toren von Tobias Rentzsch und Michal Vymazal mit 0:2 in Führung. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels konnte man diese Führung in einem Überzahlspiel sogar auf 0:3 ausbauen, Torschütze war Armin Trautmann. Danach schaffte es Berlin aber den Druck zu erhöhen und mehr Chance herauszuspielen, womit sie den glänzend aufgelegten Chemnitzer Torhüter, Louis Albrecht, ein um das andere mal prüften. So konnte die Heimmannschaft dann doch durch 2 Treffer der Berliner Czajka und Kabitzky innerhalb von wenigen Minuten den Anschluss zum 2:3 erzwingen. Natürlich wollten die Wild Boys die Führung nicht einfach hergeben, man konnte sogar kurz vor Ende des zweiten Drittels durch einen weiteren Treffen von Michal Vymazal in Unterzahl noch auf 2:4 erhöhen.

 

Im dritten Spielabschnitt machte sich dann der Kräfteverschleiß der Chemnitzer bemerkbar. Berlin spielte von Beginn des Drittels an mit viel Druck und konnte binnen 3 Minuten durch Tore von Czajka und Leers den Ausgleich herstellen. Dennoch schafften es die Wild Boys durch diszipliniertes und kämpferisches Auftreten, sich nun nicht „überrollen“ zu lassen, sondern das Unentschieden und damit einen Punkt bis zum regulären Spielend zu bewahren. In der darauffolgenden Verlängerung hatte man sogar noch die Möglichkeit, einen weiteren Punkt mit nach Hause zu nahmen, allerdings landete ein Schuss von Pierre Gläser nur am Pfosten. Die Berliner nutzten dann einen zu langen Wechsel von Chemnitz für den Siegtreffer zum 5:4.

 

Fazit: Die Chemnitzer dürfen sich über den gewonnen Punkt freuen, denn das Schussverhältnis von 46:14 für Berlin zeigt, in welche Richtung das Spiel hauptsächlich lief. Die Chemnitzer Spieler zeichneten sich vor allem durch ihre hohe Effektivität, Kampfgeist, Leidenschaft und Disziplin aus. Dies wusste auch der Berliner Trainer, Chris Lee, anzuerkennen.

 

Stenogramm:
0:1    (6:23)  Rentzsch (Vymazal, Albrecht)
0:2  (17:17)  Vymazal (Rentzsch, Albrecht)
0:3  (22:01)  Trautmann,A. (Reckers, Uhlig)
1:3  (31:48)  Czajka (Ziegler, Trivillato)   
2:3  (34:43)  Kabitzky (Patrzek, Schlenker, V.)
2:4  (35:39)  Vymazal (Albrecht, Komarek)
3:4  (45:45)  Czajka (Ziegler)  
4:4  (47:16)  Leers (Schlenker, J.)
5:4  (63:57)  Trivillato (Ziegler, Patrzek)