Wild Boys erkämpfen sich Punkt in den letzten Sekunden

Auch das zweite Punktspiel der Saison brachte eine faustdicke Überraschung. Gegen einen der Mitfavoriten der diesjährigen Saison konnte nach hartem Fight ein Punkt geholt werden. Entschieden wurde das Spiel erst in den letzten Sekunden.

 

 

 

 

logo erfurt

Nachdem am Freitag Halle souverän mit 3:1 bezwungen werden konnte, stand nun das erste Auswärtsspiel der Saison gegen die Black Dragons aus Erfurt an. Während die Hallenser noch ohne weitergehende Vorbereitung ins Spiel gegangen waren, wartete am Sonntag mit Erfurt eine gut vorbereitete Mannschaft die sich selbst einen der ersten beiden Tabellenplätze als ehrgeiziges Saisonziel ausgegeben hatte.

Zuerst lief das Spiel ganz nach Erfurter Plan, die sofort die Führungsrolle übernahmen und schon nach 35 Sekunden zum 1:0 einschossen. Sofort entbrannte ein permanenter Kampf vor dem Chemnitzer Tor, in dem Sebastian Staudt erneut eine glänzende Rolle spielte und weiteres Ungemach verhinderte. Ein Konter durch Jan Herman in der 8. Minute brachte den überraschenden Ausgleich. Erfurt dominierte aber weiterhin und so musste Chemnitz mit einem 3:1 Rückstand in die erste Pause gehen.

Chemnitz kam danach ausgeschlafener aus der Kabine und ehe sich die Erfurter sammeln konnten, stand es 3:3 nach Treffern von Tobias Rentzsch und Kevin Piehler. Nun wachte auch Erfurt auf und bestürmte das Chemnitzer Tor, welches von den Wild Boys zäh und mit allen Mitteln verteidigt wurde. So häuften sich die Strafen deutlich und die Strafbank der Chemnitzer blieb fast durchgehend besetzt. Diese Überzahlsituationen nutzten die Black Dragons, um erneut auf 5:3 zu verlängern.

Wieder ging es mit zwei Toren Rückstand in die Kabine. Und wieder erwischten die Wild Boys den besseren Drittelstart. Ein glänzend aufgelegter Tobias Rentzsch schaffte mit zwei Treffern erneut den Ausgleich im letzten Drittel. Aber nach wie vor war Erfurt gefährlich und konnte erneut in Führung gehen. Als dann in der 58. Minute das 7:5 fiel, waren eigentlich alle Messen für Chemnitz gelesen.

Eigentlich – denn nun kamen die entscheidenden Sekunden des Spiels. Trotz der knappen verbleibenden Zeit und zwei Toren Rückstand gab das Team von Coach André Dietzsch niemals auf und zeigte, warum Eishockey so spannend sein kann. 35 Sekunden vor Abpfiff gelang Max Veltwisch der Anschlußtreffer und noch ehe die Erfurter dies wirklich realisieren konnten, überwand nur 11 Sekunden später Jan Herman den Erfurter Goalie und stellte so 20 Sekunden vor Schluß zum Entsetzen der Erfurter Fans den völlig unerwarteten Ausgleich her.

Ein Punkt war Chemnitz also sicher und es ging noch einmal in die hart umkämpfte Overtime, die Erfurt aber glücklich durch einen Treffer von Adam Sergerie für sich entscheiden konnte.

Am Ende stand eine ganz starke Leistung der Wild Boys in Erfurt zu Buche. Chemnitz hat sich zu jeder Zeit immer zurück gekämpft, auch beim 2-Tore-Rückstand kurz vor dem Ende nicht aufgegeben und am Ende einen wichtigen Punkt geholt. Damit stehen am ersten Saisonwochenende vier Zähler auf der Habenseite – eine durchaus positive Bilanz.

Am kommenden Freitag 20:00 Uhr kommt dann FASS Berlin in den Küchwald – eine Mannschaft, die gestern gegen Leipzig trotz der Niederlage bewiesen hat, dass auch sie ein durchaus ernstzunehmender Aspirant auf einen der vorderen Tabellenplätze sein kann.

Stenogramm:
1:0 Ryan Olidis (Adam Sergerie, Oliver Kämmerer) 0:35
1:1 Jan Herman (Michal Vymazal, Esbjörn Hofverberg / -1) 7:34
2:1 Jan Zurek (Marcel Weise, Petr Sikora / +2) 14:21
3:1 Ryan Olidis (Christian Grosch, Oliver Kämmerer / +2) 19:06
3:2 Tobias Rentzsch (Michal Vymazal, Esbjörn Hofverberg / +1) 21:58
3:3 Kevin Piehler (Tobias Rentzsch, Toni Uhlig) 24:28
4:3 Adam Sergerie (Christian Grosch, Hannes Ulitschka / +1) 30:15
5:3 Christian Grosch (Jan Zurek, Petr Sikora / +2) 37:09
5:4 Tobias Rentzsch (Michal Vymazal / +1) 43:05
5:5 Tobias Rentzsch (Michal Vymazal, Esbjörn Hofverberg / +2) 46:37
6:5 Paul Klein (ohne Assist / -2) 47:55
7:5 Ryan Olidis (Oliver Kämmerer) 58:33
7:6 Max Veltwisch (Tobias Rentzsch, Toni Uhlig) 59:25
7:7 Jan Herman (Michal Vymazal) 59:36
8:7 Adam Sergerie (Petr Sikora, Ryan Olidis / +1) 64:50
Zuschauer: 607