Ein Punkt zum Jahresabschluss

Das war das Wochenende: Erst gegen den Tabellenprimus, dann gegen den Letzten. Uns zweimal stand das Chemnitzer Spiel auf Messers Schneide. Am Ende konnte sich Chemnitz gestern gegen Jonsdorf trotz zwischenzeitlicher Führung nur einen Punkt sichern.

 

 

 

 

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Jonsdorf machte es im ersten Drittel Chemnitz recht leicht. Die ersten Minuten vergingen mit einem gegenseitigen Abtasten, wobei Chemnitz das Spiel führte und gegen eher harmlos aufspielende Jonsdorfer mehr Spielanteile hatte. In der neunten Minute konnte dann Chemnitz die ersten Früchte ernten. Tobias Rentzsch schoss zum 1:0 ein, dem kurz vor Drittelende das 2:0 in Überzahl durch Esbjörn Hofverberg folgte. „Wir haben das erste Drittel super defensiv gearbeitet und uns auch die Tore erarbeitet. Wir sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen.“ sagte dazu Torsten Buschmann, der an diesem Wochenende André Dietzsch hinter der Bande der Wild Boys vertrat.

Zu Beginn des zweiten Drittels änderte sich nicht viel. Die erste Unterzahl-Situation wurde souverän gemeistert und Chemnitz übte mehr Druck auf Jonsdorf aus als umgekehrt. Die nächste Überzahl-Situation wusste Jonsdorf aber dann zu nutzen und Martin Sekera verkürzte auf 2:1. Nun schien Jonsdorf plötzlich den Vorwärtsgang entdeckt zu haben und spielte sichtlich offensiver. Chemnitz geriet dadurch nun vermehrt unter Druck. Nach einem Durchbruch von Felix Schümann musste Justin Schrörs im Chemnitzer Tor erneut hinter sich greifen, was den Ausgleich zum 2:2 markierte.

Das Glück der Jonsdorfer währte hingegen nur wenige Minuten. Jan Herman zeigte seine ganze Stärke, als er plötzlich vor dem Jonsdorfer Kasten auftauchte und den Puck zum 3:2 unhaltbar versenkte. Dieses Tor war wichtig, um die aufgewachten Jonsdorfer zu zügeln. Und noch einmal konnte Chemnitz erhöhen, als erneut Jan Herman das 4:2 zur Pause markierte.

Jonsdorf hatte nun allerdings erkannt, was möglich war und wollte seine Chance nutzen. Es dauerte noch bis zur 48. Minute, als erneut Felix Schümann zum 4:3 verkürzte. Nun wurde es spannend und beide Mannschaften kämpften um den Sieg. Die Uhr lief gegen die Falken und fast schon hätte man aufatmen können, da wurde eine Strafe gegen Chemnitz angezeigt. Der Jonsdorfer Goalie Lukas Smolka verließ seinen Kasten für einen zusätzlichen Feldspieler und zur Enttäuschung der Zuschauer fiel wenige Sekunden vor Ende noch der Ausgleich zum 4:4.

So musste man also in die Verlängerung, die jedoch keinen Aufschluss brachte. Die Penalty-Lotterie gewannen schließlich die Jonsdorfer für sich und können so zwei Punkte mit ins Zittauer Gebirge nehmen, denen Chemnitz wirklich nachtrauern muss. Der Jonsdorfer Coach Ralf Schley zeigte sich dann auch sehr zufrieden und sagte: „Wir haben wieder zurückgelegen und uns wieder herangekämpft. Dafür muss ich meiner Mannschaft heute wirklich ein Lob aussprechen. Wir haben gekämpft bis zuletzt. Ich bin zufrieden.“

Torsten Buschmann fasste es dann so zusammen: „Wir haben die ganzen letzten Spiele immer mit zwei Toren zurückgelegen. Da ist die Mannschaft erst im Mitteldrittel aufgewacht. Und heute war es so, dass wir im Mitteldrittel nicht mehr so konsequent defensiv gearbeitet haben. Man sieht, wie eng die Liga ist. Wir haben gestern gegen den ersten der Liga gespeilt und heute gegen den letzten. Und beide Spiele standen auf Messers Schneide.“

Mit diesem Spiel endet das Eishockey-Jahr 2013. Der ERV 07 e.V. und die Wild Boys Chemnitz wünschen allen Freunden und Unterstützern des Chemnitzer Eishockeys einen guten Start ins neue Jahr. Wir sehen uns dann hoffentlich alle gesund und munter am 03. Januar 2014 im Küchwald wieder, wenn es gegen die Drachen aus Erfurt heißt: „Auf geht‘s – kämpfen und siegen!“

Stenogramm:
1:0 Tobias Rentzsch (Artem Klein, Jan Herman) 8:42
2:0 Esbjörn Hofverberg (Überzahl-Tor) (Jan Herman, Michal Vymazal) 18:13
2:1 Martin Sekera (Überzahl-Tor) (Tomas Hruby) 24:29
2:2 Felix Schümann (Martin Sekera, Tomas Hruby) 29:54
3:2 Jan Herman (Artem Klein, Erek Virch) 33:31
4:2 Jan Herman (Überzahl-Tor 2) (Tobias Rentzsch, Esbjörn Hofverberg) 37:17
4:3 Felix Schümann (Johannes Harnesk, Christian Rösler) 47:27
4:4 Marc Hemmerich (Martin Lamich, Martin Sekera) 49:21
Penaltyschießen 4:5 Marc Hemmerich