Fight bis zur letzten Sekunde

Die Hallenser Bullen reiten oder von ihm auf die Hörnern genommen werden? – das war die Frage des Wochenendes. Und obwohl man beim Auswärtsspiel am Freitag so gut wie keine Chance gegen die anrennenden Bullen hatte, zeigte das Team gestern eine ansehnliche Leistung, bei der man das Spiel bis zur letzten Sekunde offen halten konnte und sich den Hallensern nur knapp geschlagen geben musste.

 

 

 

 

logo halle small

Am Freitag war das Team von Wild Boys Coach André Dietzsch nicht richtig zum Zuge gekommen und hatte sich den Saale Bulls Halle mit einem deutlichen 7:1 geschlagen geben müssen. Halle hatte sein Spiel zu keiner Sekunde aus der Hand gegeben und jeden Fehler der Wild Boys bestraft. „Das waren leichte Tore für Halle. Das wurde eiskalt genutzt.“ resümierte dann auch André Dietzsch zur Freitags-Partie.

Dass man sich bei der Revanche vor heimischem Publikum nicht ebenso abschlachten lassen wollte, war gestern dann auch von der ersten Sekunde an zu spüren. „Heute waren die Jungs heiß und die sind auch heiß, den Zuschauern etwas zu bieten. Da ist der Fight selbstverständlich. Man will sich ja nicht wieder vorführen lassen.“ sagte der Trainer dazu im Rückblick. Und so begann Chemnitz sofort offensiv und versuchte Halle nicht zum Spiel kommen zu lassen, was auch gelang. Halle indes war jederzeit gefährlich und so entwickelte sich ein enormer Fight um jeden Puck.

Und der Chemnitzer Sturm wurde belohnt, als Marks Olesko in der 14. Minute und Tobias Rentzsch in der 16. Minute jeweils eine Überzahl-Situation nutzen konnten, um mit zwei Toren in Führung zu gehen. Halles Coach Jiri Otoupalik fasste das so zusammen: „Es war ein schweres Spiel für uns – bis zum Schluss. Im ersten Drittel haben wir gut gespielt. Wir hatten viele Tormöglichkeiten, aber dann lagen wir 0:2 hinten.“

Einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Anfangsphase leistete auch der Chemnitzer Goalie Andreas Mechel, was auch André Dietzsch nach dem Spiel betonte: „Andreas hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Er hat uns definitiv den Rücken gestärkt und uns im Spiel gehalten. Gerade im ersten Drittel hat er uns sehr geholfen und wir hatten dadurch eine sehr gute Ausgangssituation. Aber das das Spiel so nicht bleiben wird, das war uns auch klar gewesen.“

Im zweiten und letzten Drittel fand sich dann Halle konzentrierter ins Spiel und bestrafte mehr und mehr die kleinen Fehler der Chemnitzer und konnte so durch Eric Uwe Wunderlich und Troy Bigam den Ausgleich herstellen. André Dietzsch sagte dazu: „Wir sehen schon, was Halle für eine Qualität in der Mannschaft hat. Halle hat uns heute in vielen Phasen zu Fehlern gezwungen. Daher hatte Halle immer gute Chancen und sie waren auch immer gefährlich. Wir hatten Phasen, wo wir das Spiel auch kontrolliert haben und wenig zugelassen haben. Aber wir sind auch immer wieder in Drucksituationen gekommen. […] Es sind immer noch zu viele kleine Fehler und das macht den Unterschied. So etwas kann man sich einmal oder zweimal leisten, aber nicht drei- oder viermal. Irgendwann werden die ausgenutzt. Das ist das Quentschen was dann fehlt.“

Am Ende entspann sich dann erneut ein packender Fight um jeden Puck. Halle bestürmte Andreas Mechels Tor und Chemnitz versuchte sich mit Kontern zu befreien und seinerseits Halle unter Druck zu setzen. Am Ende war es dann Troy Bigam, der in der 52. Minute den Siegtreffer für Halle erzielte. Noch bis zur letzten Sekunde kämpfte Chemnitz um den Ausgleich, scheiterte jedoch an der Hallenser Abwehr.

„Wir haben bis zum Schluss gekämpft und haben das Spiel umgedreht.“ zeigte sich im Anschluss Jiri Otoupalik erleichtert. André Dietzsch fasste das Spiel dann so zusammen: „Heute war es knapp, aber Eishockey ist ein Ergebnissport. Wir haben verloren, obwohl wir alles gegeben haben.“

Den vierten Tabellenplatz hat man bei den Wild Boys dennoch nicht aufgegeben. André Dietzsch sagte dazu: „Der vierte Platz ist nicht aus dem Auge. Es ist noch alles eng beisammen und es ist noch alles offen. Wenn wir jedes Spiel so spielen wie heute, dann sind auf jeden Fall die Möglichkeiten da.“

 

Stenogramm Freitag-Spiel Halle gg. Chemnitz:
1:0 Alexander Zille (Robin Slanina, Robin Sochan) 12:41
2:0 Troy Bigam (Benjamin Thiede, Matthias Schubert) 15:58
2:1 Artem Klein (Überzahl-Tor 2) (Tobias Rentzsch, Jan Herman) 20:21
3:1 Troy Bigam (Alexander Zille, Matthias Schubert) 25:18
4:1 Robin Sochan (Überzahl-Tor) (Troy Bigam, Alexander Zille) 27:20
5:1 Robin Sochan (Troy Bigam, Matthias Schubert) 31:44
6:1 Robin Sochan (Alexander Zille, Matthias Schubert) 34:57
7:1 Robin Slanina (Martin Piecha, Christian Köllner) 56:20
Zuschauer: 653

Stenogramm Sonntag-Spiel Chemnitz gg. Halle
1:0 Marks Olesko (Überzahl-Tor) (Toni Uhlig, Artem Klein) 14:30
2:0 Tobias Rentzsch (Überzahl-Tor) (Esbjörn Hofverberg, Michal Vymazal) 16:43
2:1 Eric Uwe Wunderlich (Überzahl-Tor) (Matthias Schubert, Alexander Zille) 23:17
2:2 Troy Bigam (Christian Köllner, Alexander Zille) 45:46
2:3 Troy Bigam (Robin Sochan, Alexander Zille) 52:34
Zuschauer: 254