Individuelle Fehler entscheiden Spiel

In den vorhergehenden Partien gegen die Erfurter Drachen hatte Chemnitz immer gezeigt, dass bis zur letzten Minute mit den Wild Boys zu rechnen war. Diesmal machte man sich jedoch durch zu viele individuelle Fehler selbst das Leben schwer und musste so Erfurt das Spiel und am Ende auch den Sieg überlassen.

 

 

 

 

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Der Anfang verlief hoffnungsvoll. Chemnitz begann selbstbewusst und hatte den besseren Start, während der Drachen-Sturm in den ersten Minuten noch etwas mit angezogener Handbremse spielte. „Im ersten Drittel brauchten wir etwas Zeit, um zusammenzukommen.“ sagte dazu Gäste-Coach Tim Donelly nach dem Spiel. Trotz des Ansturms auf beide Tore, ließ sich dies jedoch nicht in zählbare Treffer umsetzen – die Defensive beider Mannschaften hielt.

 

So ging es über weite Strecken und schon war das erste Drittel fast vorüber, da schoss Erfurt nur drei Sekunden vor Ende noch zum 0:1 ein. Olidis war zuvor zwar an Justin Schrörs im Chemnitzer Tor gescheitert, jedoch bekam Chemnitz den Puck nicht ganz unter Kontrolle und lieferte so eine Vorlage, bei der sich Adam Sergerie nicht lange bitten ließ.

Dieser Schreck vor der Pause wirkte noch im zweiten Drittel fort und ganz konnte sich Chemnitz davon über die gesamte Partie nicht mehr erholen. Erfurt übernahm nun das Spiel und wurde von Minute zu Minute stärker. Chemnitz hielt bis zur 27. Minute dagegen. Dann jedoch unterlief Chemnitz ein weiterer folgenschwerer Fehler. Ein Abwehr-Pass landete direkt auf dem Schläger von Ryan Olidis, der dann nur noch zum 0:2 einnetzen brauchte. Wild Boys Coach André Dietzsch sagte dazu: „Wenn solche Chancen gegeben werden, werden die von Mannschaften wie Erfurt auch knallhart ausgenutzt.“

Chemnitz wankte nun. Ganz wichtig war da der Anschlusstreffer von Michael Stiegler, der den Wild Boys etwas Luft verschaffte. Erfurt zeigte aber inzwischen seine Qualitäten und so musste Justin Schrörs in den nächsten Minuten noch zwei Mal hinter sich greifen, bevor es mit einem deutlichen Rückstand von 1:4 in die Kabine ging. „Im zweiten Drittel haben wir besser zusammengespielt.“ sagte dazu Tim Donelly im Nachhinein. André Dietzsch ergänzte: „Es war ein Spiel, was hätte eng sein können. Aber wenn man dann 1:4 zurückliegt, dann spielt das Erfurt komplett herunter. Da ist Erfurt einfach zu stark besetzt. Es ist dann sehr schwer, noch etwas auszurichten.“

Mit drei Toren im Rückstand fehlte Chemnitz im letzten Drittel die Kraft, das Spiel zu drehen. Erfurt verteidigte nun professionell den Vorsprung und machte jeden Vorstoß der Chemnitzer zunichte. Im Gegenzug gelang Erfurt noch ein weiterer Treffer zum 1:5, bevor Michal Vymazal für Chemnitz noch einmal zum Zuge kam und zum 2:5 verkürzte. Erfurt spielte jedoch die Minuten professionell herunter und die Wild Boys hatten dem nicht mehr viel entgegenzusetzen. In der letzten Minute besiegelte noch einmal Erfurts Top-Scorer Adam Sergerie mit dem Schlußtreffer zum 2:6 das Ergebnis des gestrigen Tages.

Wild Boys Coach André Dietzsch fasste bei der Zusammenfassung vor allem die individuellen Fehler ins Auge, als er sagte: „Man sieht bei Erfurt die Qualität. Wir haben gut mitgespielt und haben unsere Möglichkeiten gehabt, aber wir machen einen Fehler und der wird bestraft. Was da passiert ist, ist individuell, aber wir haben heute fünf davon gemacht. Und das macht dann den Unterschied. […] Unter dem Strich war es ein ordentliches Spiel gewesen. Wenn man mal die fünf Fehler herausnimmt, wäre das Ergebnis ein ganz anderes gewesen. Aber so ist nun mal der Sport. Wir haben 2:6 verloren.“

Stenogramm:
0:1 Adam Sergerie (Ryan Olidis, Petr Sikora) 19:57
0:2 Ryan Olidis (ohne Assist) 26:54
1:2 Michael Stiegler (Erek Virch, Torsten Hofmann) 28:05
1:3 Adam Sergerie (Ryan Olidis) 30:18
1:4 Christopher Fischer (Marcel Weise) 32:07
1:5 Jan Zurek (Ryan Olidis) 49:36
2:5 Michal Vymazal (ohne Assist) 57:48
2:6 Adam Sergerie (Petr Sikora) 59:14