Wild Boys machen alles richtig

Das dritte Spiel in drei Tagen brachte einen verdienten Sieg der ganzen Mannschaft, die hart um jeden Puck gekämpft hat und so drei Punkte gegen Halle sichern konnte. Ein sicherer Rückhalt war dabei auch Justin Schrörs im Chemnitzer Tor.

 

 

 

 

Wild Boys Chemnitz

Nach zwei harten Spielen und einer deutlichen 6:2 Niederlage in Niesky hatte wohl niemand damit gerechnet, dass die Wild Boys in der dritten Partie noch genügend Kraft aufbringen konnten, um die Saale Bulls zu bezwingen. Am Freitag schon hatte das Team von Wild Boys Coach André Dietzsch das Spiel gegen Halle bis zur letzten Sekunde offen gehalten und sich erst im Penalty-Schießen den Bullen geschlagen geben müssen.

Halle war mit kleinen Kader in den Küchwald gereist und so konnte man sogar mit einem personellen Überhang in das Spiel starten.

 

Halle begann schnell und zeigte gleich, dass es die Partie auf jeden Fall für sich gewinnen wollte. Justin Schrörs bekam also gleich ganz gut zu tun und zeigte sein ganzes Können. „Justin hat ein super Spiel gemacht und uns immer im Spiel gehalten. Auch in den entscheidenden Phasen, als es gebrannt hat, hat er den Kasten sauber gehalten.“ sagte dazu rückblickend André Dietzsch. Halle stürmte nach vorn, vernachlässigte dabei aber etwas die Sicherung nach hinten. In einer Überzahl-Situation entwischte den Bullen dabei Michal Vymazal, der sich mit einem Unterzahl-Tor in die Scorer-Liste eintragen konnte. Chemnitz ging also in Führung, musste aber nur wenige Sekunden den Gegentreffer hinnehmen. So ging es ausgeglichen in die erste Pause.

Im zweiten Drittel dasselbe Bild: Halle stürmte und Chemnitz konterte. Dabei wurde das Spiel nun deutlich härter und aggressiver geführt. Schon jetzt wurde um jede Scheibe förmlich gekämpft. Schließlich gelang Artem Klein im Alleingang der erneute Führungstreffer zum 2:1. „Die Jungs haben sehr gut gespielt. Sie haben gekämpft und so gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten – klar und einfach und die Räume eng gemacht.“ lobte dafür der Trainer im Nachhinein sein Team.

Halle wusste nun, dass es am Ende noch etwas drauflegen musste, spielte dadurch aber etwas unkonzentrierter und fahriger. Dennoch gelang erneut der Ausgleich zum 2:2 durch Alexander Zille in Überzahl. Doch Halle gelang es nicht, den notwendigen Druck aufrecht zu erhalten und so konnte Tobias Rentzsch zum 3:2 einlochen. Ganze 15 Minuten waren nun noch zu spielen und Halle warf noch einmal alles in den Sturm. Chemnitz hingegen schaltete konsequent auf Defensive um. Um jeden Puck wurde Mann gegen Mann gekämpft und das eigene Drittel mit äußerstem Kraftaufwand sauber gehalten. Beide Teams kamen nun an ihre konditionellen Grenzen – Chemnitz vereidigte jedoch effizienter und Halle lief die Zeit davon. Am Ende reichte es dann nicht mehr für Halle und so konnte Chemnitz gegen den Favoriten der Gruppe drei Punkte sichern.

Halles Trainer Jiri Otoupalik sagte dazu nach dem Spiel: „Wir haben gekämpft, wir haben gut gespielt, aber Eishockey ist nicht Eiskunstlauf. Entscheidend sind Tore. Wir hatten einen sehr guten Torwart gegen uns. Und wir hatten eine katastrophale Produktivität. Darum haben wir heute hier die Punkte verloren. […] Wir haben im Moment vier Verletzte. Im dritten Drittel war die Kondition schon etwas am Ende. Chemnitz ist in jeder Sekunde zum Tor gegangen. Am Ende entscheiden die Tore und die Tore hatte heute Chemnitz.“

Im Gegenzug freute sich Wild Boys Coach André Dietzsch über die Motivation in seinem Team: „Effektivität ist das Thema und das haben wir heute umgesetzt. Wir wollten einfach gewinnen und daher haben wir verdient gewonnen. […] Ich habe Respekt für die Jungs, was die geleistet haben.“ Einen Wermutstropfen mussten die Wild Boys hingegen verzeichnen, da sich Jan Herman während des Spiels schwerer am Knie verletzte. Dazu sagte der Trainer: „Das Knie ist instabil. Er wird zum Arzt gehen. Morgen werden wir mehr hören. Wir müssen abwarten.“

Als Ausblick auf die nächsten Tage sagte André Dietzsch: „Bis zum nächsten Freitag sind ein paar Tage. Wir werden das Training entsprechend einstellen, dass da Ruhe hinein kommt. Dann haben wir noch ein Spiel und im Endeffekt wird es im Kopf entschieden. Derjenige der im Kopf bereit ist […] der wird auch ankommen. Heute waren alle dabei und entsprechend haben wir auch verdient gewonnen.“

Auf die Spielplanansetzung der vergangenen Tage angesprochen, sagte André Dietzsch: „Von der Ansetzung her ist es nicht optimal, denn von der physischen Seite her ist es eine hohe Belastung. Aber die Ansetzungen sind nun einmal so gewesen und die Jungs haben es entsprechend so genommen. Man braucht da nicht diskutieren. Es wurde in der Mannschaft mit Verständnis aufgenommen. Die Jungs haben gesagt: ‚Wir geben unser Bestes und konzentrieren und von Spiel zu Spiel und auf die nächste Aufgabe.‘ Die Jungs waren bereit – für jedes Spiel. […] Die Jungs haben Charakter bewiesen und gesagt ‚Wir nehmen es so und machen das Beste draus‘ Und nun haben wir vier Punkte. Das hätte keiner vorher gedacht. Von daher kann man stolz sein. .‘“

So kann das Team selbstbewusst in die letzte Gruppenpartie starten, wobei die Partie gegen Niesky nicht einfach werden wird. So wird man sich auf ein gewiss spannendes Spiel am nächsten Freitag gegen die Tornados freuen können.

Stenogramm:
1:0 Michal Vymazal (Unterzahl-Tor) (Jan Herman, Christoph Regner) 5:14
1:1 Troy Bigam (Überzahl-Tor) (Robin Sochan, Matthias Schubert) 5:56
2:1 Artem Klein (Toni Uhlig, Michal Vymazal) 34:48
2:2 Alexander Zille (Überzahl-Tor) (Robin Sochan, Troy Bigam) 44:17
3:2 Tobias Rentzsch (Überzahl-Tor 2) (Esbjörn Hofverberg, Michal Vymazal) 45:36